Blindenführhundschule-Stranz
Die Ausbildung
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Die Ausbildung

Die Ausbildung beläuft sich auf 6 - 8 Monate. Während dieser Zeit erlernt der Hund das Befolgen und Umsetzen von ca. 30 Hörlauten.

Durch ein gezieltes, in Etappen gegliedertes Trainingsprogramm wird dem Hund erlernt, verschiedene Hindernisse zu beachten und bei der Führarbeit darauf zu reagieren. Dabei zählt der öffentliche Straßenverkehr mit seinen vielfältigen Situationsbildern zum Haupttrainingsgebiet. Der Führhund soll ja nach seiner Ausbildung als aktive Mobilisationshilfe seine Halterin und/oder Halter sicher an das gewünschte Ziel bringen.

Ein Hund besitzt von Natur aus einen anderen Körperraum als der Mensch. Er befindet sich in der gleichen Lage wie eine sehende Person von 1,65m, die plötzlich einen blinden Riesen von 2,50m führen soll.Im Führgeschirr, das stets positiv für den Hund verknüpft sein muss, lernt er nun geradeaus zu laufen sowie einfache Richtungsänderungen nach links und/oder rechts. Das ist schon eine große Herausforderung, denn bei der Führarbeit darf der Blindenführhund nicht aktiv schnüffeln, urinieren oder sich ablenken lassen, z.B. durch Artgenossen, anderer Tiere, Menschen etc. Mittels positiver Verstärkung wird der Ablauf gefestigt und weiter ausgebaut. Der Hund lernt allmählich, seinen Wahrnehmungsraum auf den Umfang der menschlichen Gestalt auszuweiten und Hindernisse jeglicher Art, die sich in diesem befinden, als Gefahrenquelle anzuzeigen. Die vielfältigen Lerninhalte werden immer wieder gearbeitet und gefestigt, bis der Hund sie motiviert verinnerlicht hat. Hierbei benötigt es viel Geduld und Sachverstand von Seiten des Ausbilders, denn jeder Hund hat sein eigenes Lernthempo, da er - wie wir Menschen auch - ein Individuum ist. Mit gezielten Entspannungstechniken nach der Führarbeit versuchen wir Aspekte von Ruhe und Zufriedenheit für die Tiere zu vermitteln, unter anderem mit Massagen nach der Tellington-Touch-Methode.

Die allgemeinen Lernziele im Führgeschirr: Geradeauslaufen, Richtungsänderungen wie rechts/links, rechts kehrt usw., Anhalten auf Hörzeichen usw., korrektes Anzeigen von Boden-,Seiten-und Höhenhindernissen

Die erweiterten Lernziele im Führgeschirr:  Suchen und Finden von Ein-und Ausgängen, Treppen und deren Geländer, freien Sitzplätzen, Schaltern und Einkaufstheken, Telefonzellen, Fahrstühlen, Ampeln, Zebrastreifen, Briefkästen

Später wird das Trainingsprogramm durch das Erlernen des korrekten Ein-und Aussteigens in Straßenbahn, Zug, Bus und PKW ergänzt.